Zahmer Kaiser auf wild - direkt ins Scheiblingskar



Parkplatz Aschingeralm.

Schon wieder hier? Selbstverständlich! Zeit zum Senden und Abhaken von feinen Linien, die selten derart phänomenale Bedingungen wie momentan aufweisen - viel gut gebundener Pulver in sehr steilen Flanken. Auf den ersten Anstiegsmetern Richtung Eggersgrinn - alt bekannt, prangt die Nordabfahrt vom Grinnerkopf dominant vor der eigenen Mattscheibe. Seit letzten Samstag nun auch bekannt. In der Eggersgrinn herrschen sagenhafte Verhältnisse. Für uns ein gutes Omen? Den Spuren von den vier Tourengehern vor uns zufolge war das Runter ein Hochgenuss. Aber auch hoch geht’s heute dankbar leicht im Kar und über die Steilstufe.

Zwischenbilanz.

Einsamkeit, Stille und blauer Himmel - Lebensfreude pur! Zwei Tourengeher mit Ski am Rucksack tauchen auf der vorderen Kesselschneid auf. Sie fügen sich perfekt in die Landschaft ein - was für ein Motiv. Ob ihnen das bewusst ist?

Linienstudie, Gurt anziehen - better safe then sorry.

Beim Anblick unserer selbst gestellten Aufgabe trübt eine leicht aufkommende Anspannung die Gipfelidylle und so recht will es uns hier nicht halten. Noch einmal Linienstudie. Hinter den Felsen rein, wo der Grat schon wieder leicht abfällt rein, immer in der Wanne links der markanten Rippe bleiben und erst vor den beiden markanten Lerchen rechts auf den “flacher” und offen ins Scheiblingskar abfallenden Balkon.

Falls die Ostseite doch Triebschnee abbekommen hat, die Wächte größer als gedacht ist, wir uns unwohl fühlen oder die Schneebedingungen wider erwarten hart sind oder oder oder… Wenn nötig holen wir unser Seil raus und tasten uns angeseilt rein.

Einfahrt.

Der Wechsel von der flachen Sonnen- in die steile Schattenseite ist mental nicht ganz leicht. Etwas unsicher schlagen wir ein paar Mal mit unseren Stöcken auf die Wechte ein - tut sich nichts. Einige Meter weiter links ist die Wechte nicht mehr vorhanden und die Einfahrt deutlich leichter. Vorsichtig wird der Schnee angetastet. Oberflächlich wurde der Schnee vom über den Grat rotierenden Wind hart gepresst. Vorsichtig wird der erste Schwung angesetzt. Doch bereits nach 20 Höhenmetern löst sich die Anspannung. Gesetzter und knietiefer Pulver auch hier - die mega Bedingungen!

Aladdins Wunderlampe.

Dschinni (das schreibt sich ja lustig): “Ich wünsche mir für zukünftige steile Abfahrten dieselben Schneebedingungen wie heute - Dankeschön!”

Aus dem zögernden und vorsichtigen umspringen wird schnell ein flüssiges Fahren und am Beginn vom “Balkon”, Gashahn auf und volles Rohr jauchzend ins Scheiblingskar. Ob die Abfahrt von der Pyramidenspitz direkt ins Scheiblingskar vor uns schon jemand unternommen hat oder war es eine Erstbefahrung? Verdammte Egohyginie - eigentlich vollends egal! Letztlich: Selbst gescoutet, keine Infos von anderen, Bedingungen abgewartet und beurteilt und gesendet. Reicht das nicht für einen Nachmittag, der so schnell nicht zu toppen sein wird? Ego in your face!

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Winkelkar Tombola - Des Kaisers neue Latschen

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