Mit Ski auf das Geiselhorn 2288 m - Hauserrinne eine imposante Firnrinne

Firnt es heute auf? Mit diesem dicken Fragezeichen starten wir am Parkplatz - ohnehin schon eine Stunde später als zuerst angedacht. Es ist 7:25 Uhr. Um Mittag soll es in 2500 m Höhe +2 °C, auf 1500 m 12 °C geben, 

Mit Zusitegsschuhen geht's gemütlich mit Skier und Skischuhe am Rucksack vom Wanderparkplatz Weißleiten Richtung Schmidt-Zabierow Hütte. Nach ca. einer Stunde vorbei an einer Jagdhütte und nach weiteren 20 Minuten folgen wir zwei einheimischen "Bergwachtlern" rechts bergauf zum Beginn der Rinne.

In leichter Kletterei (Stellen II) steigen wir über die Felsstufe hinauf, um so den Einstieg der Rinne zu erreichen. Hier wechseln wir das Schuhwerk. Dank der zwei Begeher vor uns ist das Stapfen in ihren Spuren schnelles Vorwärtskommen und bald sind wir an der Felsstufe in der Mitte der Rinne angelangt. Etwa 40 Höhenmeter müssen an der häufig ausgeaperten Stelle der Hauserrinne überklettert werden (Stellen II). Der Fels ist nicht überall fest, sachtes und umsichtiges Steigen ist angesagt.

Danach wird die Rinne plötzlich pickelhart und wir legen Steigeisen an. Hier ist die Rinne am steilsten. Für den der schon an die Abfahrt denkt dummerweise auch am härtesten. Eingerahmt von imposanten Felstürmen klettern wir auf der nordwestseitigen Schneeflanke ewtas rechtshaltend bis in eine Scharte. Nach wenigen Metern nochmal in Fels stehen wir am Gipfelkreuz des Vorderen Geiselhorns 2288 m, 11:00 Uhr. Wir sind völlig baff, als dort oben weitere acht "Bergwachtler" von der Bergwacht St. Ulrich anzutreffen sind. Mit einem herzlichen Servus, Berg Heil und dem üblichen Schmäh: "Die Grenzler ham uns Bescheid gem, dass ihr do unterwegs seids, dann samma lieber glei alle ausgrückt!" sind sie auch schnell wieder weg, die einen über den Sommerweg. Die anderen, nochmal danke für die Spurarbeit, verabschieden sich Richtung Abfahrt durch die Rinne.

Wir warten noch, wegen dem Firn - ist schließlich alles eine Frage des Timings. Währenddessen zieht die Diagonale, auch eine steile Skiabfahrt, gleich neben an unsere Blicke auf sich. Nach einer halben Stunde ist es genug des Timings und das dicke Fragezeichen zu Tourenbeginn wird zu einem fetten Ausrufezeichen .

Unsere Ski schaben über die eisige Kruste, doch zumindest ist es richtig griffig. Schade, der Firn bleibt heute aus. Im oberen Bereich muss bedacht gerutscht bzw. geschwungen werden. Völlige Skikontrolle zu jederzeit ist bei dieser harten Schneeoberfläche lebenserhaltende Pflicht. 

Über die Steilstufe klettern wir mit Ski am Rücken. Im unteren Teil wird der Schnee weicher. Das Tempo wird etwas höher und wir cruisen über die weiche Schmiere zu unseren Zustiegsschuhen. 

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