Cima Tosa - Oh du schönste unter den Eisrinnen

Kein Auto am Parkplatz des Refugio Vallesinella, kalte Temperaturen in der Nacht, die während des Tagesgangs kalt bleiben, ganz und gar alleine mit dem Wind. Die Canalone Neri, benannt nach dem Erstbegeher Vergilio Neri (1929) wird zu recht als eine der schönsten Schnee-/Eisrinnen der Alpen bezeichnet. Der Kanal zwischen beeindruckenden Feslwänden hat gute Bedingungen, die zumindest im Aufstieg ein schnelles Vorwärtskommen garantieren - harter Trittschnee. Die Eiswulst in der Wandmitte ist kaum vorhanden. Gegen Ende - auf ein Abflachen des Gelände vergeblich wartend - bestätigen die Oberschenkel die Beschreibung aus dem Führer Firn und Eisklettern in den Ostalpen: "Obwohl die Neigung 50° kaum überschreitet , sollte die Tour wegen der Wandhöhe von 800 m [...] nicht unterschätzt werden." Das Wetter schlägt während des steilen Stapfens um und der unangenehm kalte Wind, der bereits seit den frühen Morgenstunden für etwas Frösteln sorgt, gewinnt an Stärke. Teilweise von oben, teilweise von unten kommend, ist es zeitweise richtig ungemütlich. Ich bin froh, als das Gelände plötzlich flach wird und das Ende Kanals erreicht ist. Der Gipfel lädt nicht zum Verweilen ein und bei den kalten Temperaturen ist kein Gedanke daran zu verlieren, dass es für die Abfahrt irgendwann auffirnt. Die Abfahrt mit Skier gestaltete sich, wie erwartet, als ruppig und ordentlich anstrengend - wenngleich machbar, Genuss ist anders!

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König Ortler - Auf Streifzug am höchsten Berg Südtirols